Ich bin für ein paar Tage in Hamburg um meine Freunde zu besuchen. Home sweet home. Dafür musste ich aber was meine Mitfahrgelegenheit nach HH angeht schon einiges mitmachen. Ein Franzose um die fünfzig sollte mich und eine nette Regiestudentin mitnehmen, kam aber eine geschlagene halbe Stunde zu spät! Und dann tuckerte die Type so langsam über die Autobahn, dass wir geschlagene vier Stunden unterwegs waren. Und ganz durchschaubar war der irgendwie auch nicht. Als hinter uns ein Polizeiauto fuhr wurde er unruhig und schimpfte: "Merde! Isch asse diese Polizei. Bin isch betrunken oder waaas?". Sehr suspekt.
Ich schlief irgendwann ein, genau wie die Regiestudentin. Als wir dann etwa zeitgleich am Horner Kreisel wieder aufwachten teilte uns unser Fahrer erstaunt mit: "Es ist verrückt, aber isch könnte schwören, isch abe auch kurz geschlafen...". Spätestens dort habe ich dem Fahrer offiziell die Vertrauenswürdigkeit aberkannt. Nun waren wir ja aber schon da.
Aber wenn man in die Heimat fährt, dann nimmt man schon einiges auf sich. Ausgestiegen am Hauptbahnhof konnte ich endlich wieder die Hamburger Luft einatmen. Ich stand gerade am Eingang zur Spitalerstraße und schaute auf den Hauptbahnhof. Gerade als mein melancholisches Heimatgefühl mich übermannen konnte, wurde ich von einem Bettler angerasselt. Ja angerasselt, denn ein Mann ohne Arme, der einen Eimer mit rasselndem Kleingeld mit seinen Zähnen festhielt hatte in mir wohl den nächsten freundlichen Geldspender gesehen. Er stand plötzlich neben mir und machte einen Mordslärm, indem er mit seiner Kopfbewegung das Kleingeld in dem Eimer hin und her warf. Ich hab mich zu Tode erschreckt. Also das soll jetzt nicht gemein klingen, aber wenn plötzlich so ein Rumpfi neben einem steht und man eben noch sentimental an die schöne Heimat gedacht hat, dann kann einen das schon mal kurz aus der Bahn werfen. Naja, ich hätte wohl nicht losrennen sollen als ich ihn gesehen habe, aber ich hab mich eben erschreckt....
Allen Hürden zum trotz, jetzt bin ich endlich wieder hier und genieße die Zeit mit meinen Freunden. Und für alle, die Hamburg auch so lieben, stelle ich hier noch ein kleines Video rein.
Samstag, 3. April 2010
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