Eine riesige Aschewolke vom isländischen Vulkan Eyjafjallajökull (!) wurde vom Wind Richtung Deutschland geweht und legt jetzt bundesweit den Flugverkehr lahm. Das hat jetzt ja so ziemlich jeder mitbekommen. Als ich im Radio davon hörte, stellte ich mir diese furcheinflößende Aschewolke eher wie das Raumschiff aus Independance Day vor. Szenarien aus dem Film Dantes Peak schossen mir durch den Kopf. Jetzt ist die Aschewolke bereits da, und einige bilden sich ein, der blaue Himmel über Berlin wäre nicht ganz so blau wie sonst.
Im Grunde bleibt man davon komplett unbehelligt dieser Tage - außer man ist auf den Flugverkehr angewiesen. Merkel muss mit dem Bus fahren, ein Freund von mir verlor einen großen geschäftlichen Auftrag auf Grund der Flugsituation, und ich persönlich muss mich nur damit abfinden, dass beim Finale von DSDS nicht Nina Eichinger sondern Sylvie van der Vaart in der Jury sitzen wird. Okay, eine Blondine wird gegen eine andere eingetauscht, dass ist wirklich kein Drama. Ich möchte damit sagen, dass mich selber dieses Tamtam um die alte isländer Dreckschleuder ziemlich kalt lässt.
An alle, die irgendwo festsitzen und aufgrund der neusten Ereignisse hohen Blutdruck kriegen: Ist das alles nicht vielleicht eine gute Chance zu sehen wie angewiesen wir auf die Technik sind und wie die Natur am Arsch der Welt nur einmal kurz pupsen muss, um das alles lahm zu legen? Die Globalisierung lässt auch durch den Flugverkehr die Welt wie ein kleines Dorf erscheinen. Selbstverständlich ist es für uns, Wochenendtrips in den Süden zu buchen und Montagmorgen wieder im Büro zu sitzen. Alles muss immer schneller gehen, spontaner, flexibler sein. Wir haben doch schon alle Größenverhältnisse für Zeit und Raum aus den Augen verloren. Und plötzlich - Stille. Der Himmel ist leer. Die Leute sind dazu angehalten zu warten. In Flughäfen, im Urlaubsorten, bei ihren ach so spontan gebuchten Kurztrips. Und auf einmal kommen die verloren geglaubten Größenverhältnisse wieder zurück. Die Leute merken erst, wie weit sie von zu Hause entfernt sind, wie lange so eine Reise ohne das Flugzeug dauern würde. Da funktioniert die Aschewolke nicht mehr als Bedrohung a lá Independance Day, sondern eher wie ein Schleier der Ruhe. Der alte Eyjafjallajökull nimmt einfach mal ein bisschen das Tempo aus dem täglichen Leben der Menschen und es hat (einmal ungeachtet der finanziellen Katastrophe) vielleicht auch etwas Gutes. Is ja nur ein Denkansatz...
Tipp heute: Im Park ins Gras legen, und in den Flugzeug-freien Himmel schauen. Wer weiss wann das wieder möglich ist.
Samstag, 17. April 2010
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