Ich verstehe das einfach nicht. Wieso laufen alle Probanden rum als würden sie einen Gammeltag zu Hause veranstalten? Natürlich ist es schon ein bisschen Krankenhaus-feeling hier, aber die Leute in Krankenhäusern tragen so schluderige Sachen, weil es nach einer schweren Operation einfach praktischer ist. Aber hier? Egal wohin man sieht, jeder trägt Badeschlappen und einen Trainingsanzug. Natürlich ist mir klar, dass normale berufstätige Menschen zeitbedingt nicht an solchen stationären Studien teilnehmen können, da bleibt eben meist nur der white Trash Deutschlands übrig. Aber muss das denn wirklich sein?
Im Aufenthaltsraum lief eine vierzigjährige Frau mit wasserstoffblonden Haaren und Solarium überreizter Haut an mit vorbei, und auf ihrer schwarzen Leggins stand quer über den Arsch in goldenen glitzernden Buchstaben "The Pleasures". Ich fragte mich, an welcher Studie sie wohl teilnimmt. Bestimmt testet sie die neue Kollektion von "Pimki" oder "Orsay" - auch schlechter Geschmack muss manchmal durch eine Studie auf Menschenverträglichkeit getestet werden. Wundern sie sich also nicht, wenn sie vom Verkäufer eines "New Yorker"-Ladens nach dem Kauf eines neuen Outfits darauf hingewiesen werden, dass sie sich bei weiteren Fragen an ihren Arzt oder Apotheker wenden sollten.
Das Erstellen von Beipackzetteln mit Risiken und Nebenwirkungen für hässliche Kleidung ist für mich die einzig schlüssige Erklärung dafür, dass die Leute hier so rumlaufen, wie sie rumlaufen. Ich werde mich jedenfalls trotzdem jeden Tag anziehen als würde ich nach draußen gehen, und mich nicht diesem Gammelkodex unterwerfen...
Feuer im Ascher
vor 2 Stunden
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