Freitag, 12. März 2010

Versuchskaninchen-Post Nr.1: Über meinem Bett ist eine Kamera...

Bevor man als Proband für eine Medikamentenstudie genommen wird, gibt es erst einmal einen kompletten Check-up. Blut- und Urinprobe, Herzfrequenz, Gewicht und Krankheitsgeschichte werden unter die Lupe genommen. In meinem Fall zum Glück alles im grünen Bereich, wurde ich zum nächsten Schritt eingeladen. Da ich an einer Schlafstudie teilnehme (es wird getestet wie sich ein bestimmtes Mittel auf den Schlaf auswirkt), muss ich zum Probeschlafen kommen. Man ist 48 Stunden so untergebracht, wie es dann während der eigentlichen Studie der Fall wäre, und es wird geschaut, ob der Proband unter den Umständen überhaupt schlafen kann.
Heute bin ich also hier angekommen, und hatte mir das irgendwie einfacher vorgestellt. Ich fühle mich zurückversetzt in meine Zivildienstzeit - nur sind diesmal die Rollen getauscht. Plötzlich liege ich in dem Bett, das nach Krankenhaus müffelt. So muss sich Halle Berry in Gothika gefühlt haben...
Ich habe zum Glück ein Einzelzimmer, aber die Kamera in der oberen Zimmerecke, welche auf mein Bett gerichtet ist sorgt dafür, dass ich mich nicht einsam fühle.
Ich konnte einen Blick in den Raum erhaschen wo die Bilder der Zimmerkameras übertragen werden. Für jede Zimmerkamera ein eigener Monitor. Wir werden tatsächlich per livestream überwacht. Es ist in der Tat nicht möglich sich hier zurück zu ziehen, das finde ich das Schlimmste. Sogar die Kandidaten im Big Brother-Haus kriegen pro Tag ne Stunde Aufzeichnungspause...
Für jemanden wie mich eine Extremsituation, aber ich will mich nicht anstellen. Mal sehen wie die erste Nacht wird...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen