Ich wurde gestern dazu überredet mit einem Bekannten zu einem Gospelkonzert in die Kirche zu gehen. Ich möchte noch einmal betonen, der einzige Grund wieso ich mitgegangen bin ist, weil ich hier über kulturelle Dinge in Berlin schreibe. Es war also quasi ein Opfer für meine Leser! "Waaaas?" werden einige jetzt sagen, "Gospel ist doch total schööön!"- ja, viel zu schön! So viel Harmonie, Frommheit und gute Laune führt bei mir zu Stresspickeln.
Über zwei Stunden ging diese polyorale Tortur gestern. Es war das absolute Klischee - von Sister Act ähnlichen Performances, über afrikanische Gruppen, die mit Trommeln auf die Bühne kamen, bis hin zur dicken Bürokauffrau, die ihren Bühnenauftritt als ihre ganz persönlichen 15 Sekunden Ruhm auffasste und versuchte, uns mit ihrer krächzenden Stimme das Trommelfell aus dem Ohr zu pellen. Als dann bei Amazing Grace das ganze Publikum mitsingen musste, dachte ich der braune Ton wäre endgültig erreicht.
Ich war schon mal auf einem Gospelkonzert, im Alter von 9 Jahren mit meiner Mutter. Die war damals so empört über die schlechte Akustik in der Kirche, dass sie nach dem Konzert anfing zu rebellieren. Sie versuchte vor dem Eingang alle Besucher lauthals davon zu überzeugen ihr Geld zurück zu verlangen. Dabei pikte sie mit ihrem Regenschirm aggressiv gen Himmel. Unsere Familie hat ja Revoluzzer-Gene, dachte ich damals...
Tipp heute: Ins Gospelkonzert Ohropax mitnehmen!
Montag, 8. März 2010
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