Donnerstag, 3. Juni 2010

Kritik: A Nightmare on Elm Street (1984) vs. (2010)

Freddy Krueger war auch in meinen Kinderjahren immer der schlimmste Albtraum. Durch einen Schulfreund, dessen älterer Bruder damals die Nightmare on Elm Street-Filme auf Videokasette hatte, konnte ich sie schon im unangemessenen Grundschulalter alle sehen. Jahrelange Angst vor dem Schlafengehen waren das Resultat. Jetzt bin ich 15 Jahre älter und Freddy versucht es im Remake von Samuel Bayer erneut mich in Angst und Schrecken zu versetzen.
Gestern habe ich den neuen Film im Kino gesehen und mir anschließend gleich noch mal das Original von 1984 aus der Videothek ausgeliehen.
Zwar sind die Kritiken für den neuen Film nicht rosig ausgefallen, aber so hart fällt mein Urteil nicht aus. Es gibt einige Szenen in denen man sich erschreckt. Ja sogar kurz aufschreit wenn man Horrorfilme nicht gewohnt ist. Aber so richtige Angst will nicht aufkommen. Für die Angst beim Zuschauer ist das Identifikationspotenzial der Charaktere sehr wichtig. Aber wenn die Figuren mit superheißen Schauspielern besetzt werden, und vom Drehbuch vorgeschrieben oft derart dumm handeln, dass man sich im Kino an den Kopf fasst, dann kann man sich nicht besonders gut in sie hineindenken und hat auch wenig Mitleid bei ihrem Tod. Zudem erschwert sich das Identifikationspotenzial dadurch, dass ab Mitte des Films die Hauptperson gewechselt wird.

Die Story von A Nighmare on Elm Street beschäftigt sich mit der Schuldfrage. Die Eltern der Elmstreet-Kinder haben ein Verbrechen begangen, und ihr Opfer rächt sich dafür in den Träumern ihrer Kinder. Dass die Eltern die Vergangenheit verneinen und damit ihre Kinder noch mehr in Gefahr bringen ist der eigentliche Punkt der Geschichte. Freddy fungiert in diesem Szenario weniger als einfacher Killer mit übernatürlichen Kräften als viel mehr der Exekutive des Unterbewusstseins. Das gibt ihm die psychologische Tiefe, die ihn von Michael Meyers und Jason Voorhees unterscheidet. Im Original zeigt sich das Problem mit der Vergangenheitsbewältigung im Alkoholismus von Nancys Mutter, im Remake wird es durch übertriebene Geheimniskrämerei der Eltern gezeigt. Ja sogar eine weitere Ebene der Vergangenheitsbewältigung wird im neuen Film hinzugedichtet. Die Kinder der Elm Street sind plötzlich von Freddy in ihren Kindertagen sexuell Missbraucht worden. Ein meiner Meinung nach komplett überflüssiger Erzählstrang der von der eigentlichen Thematik ablenkt. Die Kinder im Original haben mit der Vergangenheit Freddys nichts zu tun und bekommen trotzdem die Schuld ihrer Eltern auferlegt. Im neuen Film sind sie aber selber Schuld denn sie werden für etwas Bestraft was im allgemein moralischen Bewusstsein als das Richtige angesehen wird, nämlich den Eltern in Kindertagen vom Missbrauch durch Freddy zu berichten. Somit macht der neue Film meiner Meinung nach einiges falsch, denn die zentrale Schuldfrage wird falsch behandelt.

Da aber die Geschichte von A Nightmare on Elm Street eigentlich eh niemanden interessiert, kann ich ein gutes Fazit ziehen. Zwar fehlt dem Remake ganz klar eine Heather Langenkamp, aber dafür wurde mit Jacky Early Haley wenigstens ein würdiger Freddy-Nachfolger nach Robert Englund gefunden. Positiv anzumerken ist auch, dass viele Ideen aus dem Original übernommen, aber stets anders umgesetzt wurden. So freut sich der Fan ohne sich zu langweilen.

Hier findet ihr noch mal den Trailer zum Remake und zum Original:

2 Kommentare:

  1. machst du noch was anderes außer Filmkritiken.? Das langweilt mich...

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  2. Prima geschrieben, das Remake spare ich mir eh !

    Angerissen auf meinem Blog
    http://blog.atomlabor.de/2010/05/es-gibt-ja-filme-die-sollte-man-sehen.html

    verissen auf Deinem ;)

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