Dienstag, 22. Juni 2010

Christopher Street Day 2010 - ein Rückblick

Christopher Street Day 2010 in Berlin war ein großes Fest. Jeder war dort: Freaks, Homos, Heteros, Familien. Es war eine tolle Mischung, und sie funktionierte so gut wie Erdnussbutter mit Marmelade. So sehr ich auch gerne den Spielverderber spiele und Dinge schlecht mache, mir fällt nichts ein, was zu bemängeln wäre an diesem Tag. Eigentlich wollte ich ja wieder nicht hin, aber ich wurde mitgeschleppt. "Och komm schon! Wird bestimmt voll lustig! blablabla...", so ließ ich mich doch ganz schön bitten.
Ich habe vorher zwei mal den Christopher Street Day besucht und das war in Hamburg. Aber dieser hier in Berlin war wirklich um einiges größer. Soweit ich gehört habe waren es wohl 53 Wägen die im Schritttempo durch die Stadt fuhren und mit ihren Dj's die Gehörgänge der Massen massierten. Ich konnte sogar unseren Bürgermeister erspähen (siehe Foto), wie er Konfetti schmiss und sich feiern lies. Der Wowi strahlte wie eine 150Watt-Birne. Kein Wunder - seine Stadt, seine persönliche Lieblingsparty, und dann noch auf seinem persönlichen SPD-Wagen. Dennoch ging es auf der SPD-Droschke erstaunlich zugeknöpft zu. Da hab ich ein bisschen mehr erwartet, eilt Wowi doch sogar bis Hamburg ein Partyanimal-Ruf voraus. Die hätten sich eine Scheibe vom "Dildoking"-Wagen abschneiden sollen - da ging die Party richtig ab. Mannomann, da schoss einem ja teilweise die Schamesröte ins Gesicht...

Falls ihr euch vielleicht Sorgen macht, weil (wie in der Presse kürzlich berichtet) ein gewisser ehemaliger Big-Brother-Bewohner auf dem CSD den Blond-Flip gemacht hat und wild um sich baß/bisste - ich war keines der Bissopfer, die von diesem Herrn wohl missverständlich für Maiskolben gehalten wurden. Diese Tollwutattacke war wohl die einzige negative Berichterstattung des Tages. Achja, aber es gab ja noch den Judith Butler-Zwischenfall. Ich finde es immer gut, wenn Kritik laut geäußert wird. Ich halte ihre Vorwürfe nach meinem Kenntnisstand aber für unangebracht. Dort einen auf Reich-Ranicki zu machen und einen Preis für Zivilcourage abzulehnen finde ich ziemlich überflüssig.
Mir persönlich machte an dem Tag etwas ganz anderes zu schaffen. Leute mit Heuschnupfen kämpfen nämlich zwischen Siegessäule und Brandeburger Tor ihren ganz eigenen Kampf - gegen die Pollenarmee. Ja zeitweise war mein Gesicht so verrotzt, meine Augen so am Tränen, mein Mund so am schäumen, dass ich selbst höchst dankbar war für die Toleranz der umstehenden Leute. Ich hätte es niemandem übel genommen, hätte man mich aus Angst vor einer weiteren unnötigen übertragbaren Krankheit spontan aus der Veranstaltung ausgeschlossen.
Also es war ein super Tag, vielen Dank an die Veranstalter! Nächstes Jahr bin ich gerne wieder mit dabei.

3 Kommentare:

  1. cool. vielleicht sehe ich die berüchtigte Frau G ja dort dann mal beim fotografieren. ;-P

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  2. Na ich will doch hoffen das du nächstes Jahr wieder mit dabei bist, denn immerhin hattest du deine eigene Senfte dabei ;o)

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