Samstag, 27. Februar 2010

Hunger?

"Seid ihr sicher, dass das die richtigen Preise sind?", fragte ich den Italiener im Aceto, ein kleines Pizza- und Pastarastaurant im Prenzlauer Berg. Er lachte und fragte mich zurück wo ich herkomme, ich antwortete Hamburg. Wahrscheinlich passiert das hier öfter. Als Hamburger ist man es gewohnt mindestens 6 € auszugeben wenn man außerhalb der eigenen 4 Wände etwas warmes Essen gehen will. 6€, das bedeutet bei Meckes ein normales Menü, oder aber das günstigste auf der Mittagskarte eines kleinen Bistros.
Hier bei Aceto Locanta kostet jede Pizza 2,10€ bis 2,50€. Die wird dann auch frisch vor deinen Augen belegt und in den Ofen geschoben. Das teuerste auf der gesamten Karte kostet 4,50€. Aber tatsächlich ist es so, dass sich die ganzen Restaurants hier preislich unterbieten wollen. Der Berliner an sich ist wohl eher knauserig wenn er essen geht...
Auch schön: die Speisekarten vieler Restaurants haben auch immer kleine Fotos neben den Gerichten, damit man auch genau weiss wie das Essen aussieht bevor man es bestellt. Das erinnert mich ein bisschen an die Speisekarten von Mallorca-Strandurlaub. Nur erfüllten die kleinen Fotos bei diesen Speisekarten den Zweck die Sprachbarriere der dummen Touristen zu umgehen. Nicht jeder weiss, was eine Paella ist, oder dass "Pulpo" angerichtet auf dem Teller an ein benutztes Kondom erinnert. Sind die Berliner beim essen gehen so ahnungslos wie Mallorca-touristen, oder brauchen sie die kleinen Bilder neben den Speisen weil hier die Analphabetenquote besonders hoch ist?

Mein Tipp heute: Das "Aceto Locanta", Wichertstr. 4 in 10439 Berlin

Ein neuer Start!

Seit vier Wochen wohne ich jetzt in der Stadt in der ständig etwas los ist, in der Fashionmetropole, in der Party-Hochburg, im politischen Dreh- und Angelpunkt der Weltgeschichte, bei den Currywurstfressern - in Berlin. Gerade mein erstes Filmstudium abgeschlossen, habe ich meinen alten Videotheksjob, meine 5-Sternewohnung mit Blick auf die Alster, und alle meine Freunde in Hamburg hinter mir gelassen um in Berlin meinen Weg zu finden.

Wenn man aus der schönsten Stadt Deutschlands kommt und ins Betonparadies zieht, fällt es einem wohl schwer die wahre Schönheit dieser Stadt zu erkennen. Aber ich will versuchen gegenüber neuen Eindrücken offen zu bleiben, denn vieles wurde mir hier versprochen - Berlin sei im Sommer die grünste Stadt Deutschlands, nirgendwo könnte man so gut feiern wie hier, schnell hätte man einen großen Freundeskreis, und überhaupt würde Berlin jeden in kürzester Zeit in seinen Bann ziehen…

Mal sehen, was mich hier alles so erwartet. Dieser Blog soll ein möglicher Wegweiser für Berlin-rookies werden, und kann als Identifikationsplattform für andere Anti-Berliner verstanden werden. Ein Hamburger geht dem Hype um die Hauptstadt auf den Grund - jenseits von Reiseführerromantik!